Am 19. September fand im Schützenverein Schönholzer Heide die außerordentliche Delegiertenversammlung des Schützenverbandes Berlin-Brandenburg statt.
Neben den 14 erschienen Gesamtvorstandsmitgliedern nahmen 70 Delegierte an der Veranstaltung teil, so dass die Versammlung sogar um 6 Personen mehr besucht wurde als die ordentliche Delegiertenversammlung im März dieses Jahres.
Ein zentrales Thema der Versammlung war der vom Präsidium erneut eingebrachte Antrag zur Satzungneufassung, der auf eine modernisierte und zukunftsorientierte Ausrichtung des Verbandes abzielte. Trotz intensiver Vorarbeit und monate- bis jahrelanger Bemühungen des Präsidiums und unter Einbeziehung einer eigens dafür eingerichteten Satzungskommission, eine Satzung auf den Weg zu bringen, die das moderne Verbandsleben widerspiegelt, die teilweise widersinnigen Flüchtigkeitsfehler der alten Satzung korrigiert und den aktuellen gesetzlichen und gesellschaftlichen Anforderungen gerecht wird, scheiterte der Antrag an der Hürde des Quorums. Zwar wurde erneut eine einfache Mehrheit erreicht, jedoch verfehlte der Antrag die notwendigen 75 Prozent.
Das Präsidium zeigte sich äußerst enttäuscht über dieses Ergebnis, da die ablehnenden Stimmen scheinbar aus Kreisen kamen, die sich weder bei der Ausarbeitung der Satzung einbrachten, noch im Vorfeld konstruktive Kritik vorbrachten, sodass man den Entwurf rechtzeitig vorher hätte überarbeiten können. Diese und andere Bedenkenträger behindern durch ihre Haltung die ehrenamtliche Arbeit nicht nur des Präsidiums, sondern auch aller engagierten Vereine, ohne dabei Lösungen oder zumindest alternative Ansätze vorzuschlagen. Dadurch werden wichtige Änderungen sowohl in der Präsidiumsarbeit als auch im gesamten Verband, besonders aber die Jugend und Tradition blockiert, denen erneut die Mitarbeit und Stimmberechtigung im Präsidium verwehrt wurde.
Das Präsidium appellierte im Vorfeld mehrmals an die Kritiker, ihre Bedenken offen und konstruktiv zu äußern, damit diese bei künftigen Entwürfen berücksichtigt werden können. Eine anhaltende Blockadehaltung, sowie obendrein die Aufforderung, sich dieser anzuschließen, ist ohne konkrete Verbesserungsvorschläge weder nachvollziehbar noch förderlich für die Entwicklung des Verbandes.
In diesem Zusammenhang möchten wir gerne ein Feedback einer Delegierten einbringen, die zum ersten Mal eine Versammlung dieser Art besuchte.
Im Gespräch mit der 31-jährigen Teilnehmenden wurde der Vorschlag einer FLINTA-Quote unterbreitet. Sie zeigte sich schockiert über das unhöfliche und laute Diskursverhalten einiger Herren und gab zu verstehen, dass wenn junge Menschen in den Vereinen Verantwortung übernehmen sollen, Strukturen geschaffen werden müssen, die zeitgemäß, respektvoll und wertschätzend sind.
Dennoch wurden an diesem Abend weitere wichtige, wenn nicht sogar historische Entscheidungen getroffen. So wurde ein Antrag zur Bildung eines eigenständigen Kreises 3 für die Bogensportlerinnen und -sportler nach lebhafter Diskussion mit deutlicher Mehrheit angenommen. Dieser Schritt soll den Bedürfnissen der seit vielen Jahren stetig wachsenden Gemeinschaft besser gerecht werden und deren Interessen im Verband stärken.
Ebenfalls angenommen wurde ein Änderungsantrag des Präsidiums, der es dem Verband fortan erlaubt, für seine Veranstaltungen Startgelder zu erheben, nachdem diese scheinbar banale Forderung im Rahmen der ordentlichen Delegiertenversammlung zuletzt für eine Veranstaltung ausgenommen wurde. Diese Maßnahme soll die Finanzierung und Durchführung von Veranstaltungen langfristig sichern.
Ein weiterer Diskussionspunkt war die Auszahlung der Kampfrichtergelder. Nach erneut eingehender Debatte konnte ein Einvernehmen über den bereits zum Jahresbeginn eingebrachten Vorschlag erreicht werden, das diesen Vorgang in Zukunft deutlich vereinfacht.
Die Versammlung endete mit dem Aufruf des Präsidiums, den Verband durch konstruktive Mitarbeit zu unterstützen, um gemeinsam eine erfolgreiche Zukunft zu gestalten.
Und nachdem sich erneut eine Mehrheit für die Satzungneufassung ausgesprochen hat, wird das Präsidium eben dieser klaren Aufgabe weiter nachkommen sowie unter erneuter Einbeziehung all seiner Gremien und Mitglieder nach einer diesbezüglichen Lösung, vermutlich zur nächsten ordentlichen Delegiertenversammlung am 30.03.2025 suchen.