Am Freitag und Samstag fand bei der Schützengilde Berlin und Charlottenburg das diesjährige Landeskönigschießen unseres Verbandes statt.
Wer den besten Teiler erzielte, sicherte sich einen Platz im neuen Königshaus oder gar den Titel der Landeskönigin oder des Landeskönigs.
Mit großer Motivation versuchten alle, den perfekten Treffer zu setzen. Während einige große Freude über eine herausragende 10 zeigten, war bei anderen die Enttäuschung spürbar, wenn die erhoffte Zehn nicht ganz so gut ausfiel. Diese emotionale Bandbreite – von Jubel bis hin zu Ernüchterung – machte den Wettkampf zu einem intensiven Erlebnis für alle Teilnehmenden.
Nach dem Wettkampf saß man in geselliger Runde zusammen, um sich über die Ergebnisse auszutauschen. Ein großes Dankeschön gilt der SGBC, die sich wieder um die Verpflegung kümmerte und damit für eine angenehme Atmosphäre sorgte.
Wer es in das neue Königshaus geschafft hat, bleibt bis zur feierlichen Proklamation ein Geheimnis. Diese findet morgen im Rahmen des Landesschützentages im Coubertinsaal des Landessportbundes Berlin statt.
Dann wissen wir auch, wer den SVBB beim Bundeskönigsschießen im Rahmen des Deutschen Schützentagses in Schwäbisch Gmünd vertreten wird.
Im Rahmen des Landeskönigschießen bei der SGBC hatten wir die Zeit, mit dem noch amtierenden Königen Ralph Köhn und Rolf Grötzner über Ihre Zeit im Königshaus zu sprechen:
Rückblick auf ein Jahr Regentschaft – Ralph Köhn über seine Zeit als Landeskönig
Zum Abschluss seiner Amtszeit blickt der amtierende Landeskönig Ralph Köhn auf ein ereignisreiches Jahr zurück. Insbesondere die zahlreichen Veranstaltungen, an denen er teilnehmen durfte, haben seine Regentschaft geprägt.
„Highlights waren mit Sicherheit das Bundeskönigsschießen in Bassum, das Schützenfest der Borgfelder Schützengilde von 1957 e.V. und der 20. Landeskönigsball des Landesschützenverbands Mecklenburg-Vorpommern e.V.“, berichtet Köhn. Auch die Einladungen zu weiteren Schützenfesten, etwa von den Lützowschen Jägern 1813 e.V. und der Berliner Schützengesellschaft 1882 e.V., waren für ihn besondere Erlebnisse. „Ich habe bei diesen und vielen weiteren Veranstaltungen eine Menge neuer Leute kennen und schätzen gelernt. Das war mit Sicherheit der schönste Teil an meiner Regentschaft.“
Darüber hinaus betont Köhn, wie sehr ihm die Rolle als Landeskönig geholfen hat, das Sportschießen auch außerhalb der Vereine bekannter zu machen. „Mit vielen bin ich ins Gespräch gekommen, weil die meisten wissen, dass es so etwas wie Schützenkönige gibt, aber nicht, dass Berlin einen hat.“
Seine Amtszeit hat er vor allem mit Präsenz und aktivem Werben für den Sport gestaltet. „Ich habe mich gefreut, unsere ‚Nische‘ sichtbarer zu machen und damit hoffentlich unseren Sport, unsere Mitgliederzahlen und unsere Zukunft zu stärken.“ Für ihn gehört es zur Verantwortung eines Landeskönigs, den Sport und die Tradition angemessen zu repräsentieren. „Es sollte wie beim Bundespräsidenten unseres Landes vor allem eine repräsentative Aufgabe sein. Dazu gehört Präsenz. Unser Königshaus sollte aktiv für unseren Sport werben – aber das sollte eigentlich eh jeder Schütze, wenn ihm die Zukunft der Vereine lieb ist.“
Rolf Grötzner über seine Zeit als Landesauflagekönig
Auch der scheidende Landesauflagekönig Rolf Grötzner blickt auf ein bedeutendes Jahr zurück. Die Ernennung zum Landeskönig sei für ihn eine besondere Ehre gewesen – insbesondere, da dieser Titel im Schützenverband Berlin-Brandenburg hart erkämpft werden müsse. Besonders beeindruckt hat ihn das Bewusstsein, mit der Schützengilde zu Spandau von 1334 und der Schützengilde Berlin Korporation von 1433 zwei der ältesten Traditionsvereine in den Reihen des Verbandes vertreten zu dürfen.
Grötzner hebt die Vielfalt der Vereine innerhalb des Schützenverbandes hervor, die sowohl den sportlichen als auch den traditionellen Aspekt des Schießsports wertschätzen. „Eine funktionierende, lebendige Gemeinschaft erfordert ein respektvolles Miteinander. So wie der Traditionelle seinen Sport in Gemeinschaft mit den Sportorientierten in unterschiedlichsten Wettbewerben auslebt, so ist auch die Gegenseitigkeit bei den Sportschützen Grundlage unserer Vereinigung“, betont er.
Seine Amtszeit wurde von zahlreichen Höhepunkten geprägt, darunter das Bundeskönigsschießen, das ihm wertvolle Begegnungen mit anderen Verbänden ermöglichte. Ebenso schätzte er die Einladungen zu Empfängen des Präsidiums des Schützenverbandes Berlin-Brandenburg, bei denen er die Gelegenheit hatte, sich mit Vertretern aus Politik, Sportverbänden und Wirtschaft auszutauschen. „Hier ergaben sich Möglichkeiten, auf kurzen Wegen Probleme anzusprechen.“
Ein besonderes Anliegen war ihm die Einführung des Bundeskönigs – Auflage, die ab 2027 vom Deutschen Schützenbund umgesetzt wird. „Damit wird der Altersstruktur nicht nur im Sport, sondern auch in der Tradition Rechnung getragen“, erklärt er.
Zum Abschluss seiner Regentschaft wünscht Rolf Grötzner den kommenden Königshäusern eine ebenso erfüllende und faszinierende Zeit, wie er sie erleben durfte.
Hier findet Ihr auch noch einige Bilder vom Landeskönigschießen:
