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Mitgliederversammlung des LSB

Die Mitgliederversammlung des Landessportbundes Berlin am 28. November 2025 brachte in diesem Jahr zahlreiche strategisch bedeutsame Themen auf die Agenda und zeigte eindrucksvoll, wie vielfältig und zukunftsorientiert sich der Berliner Sport aufstellt. Neben den formalen Beschlüssen standen vor allem die Entwicklungen im Rahmen der Olympiabewerbung, die Modernisierung der Sportinfrastruktur und die Stärkung von Ehrenamt und Personal im Mittelpunkt. Mit neuen Impulsen für Safe Sport, verbesserte Datenstrukturen und klare politische Forderungen unterstrichen die Delegierten die Verantwortung des Sports für die gesamte Stadtgesellschaft. Die Versammlung verdeutlichte zudem die Geschlossenheit der Berliner Sportfamilie bei zentralen Zukunftsfragen.

Bericht des Präsidenten

Im Bericht des Präsidenten, Thomas Härtel, wurde ein umfassender Überblick über die sportpolitischen, finanziellen und strukturellen Entwicklungen im Berliner Sport gegeben. Er betonte das klare Bekenntnis zu einer Berliner Bewerbung für die Olympischen und Paralympischen Spiele und hob die damit verbundenen finanziellen Chancen hervor, wie die Beispiele aus Paris eindrucksvoll zeigten. Zudem stellte er das starke Mitgliederwachstum auf mehr als 800.000 Berliner Sporttreibende vor und dankte allen Ehrenamtlichen, Unterstützerinnen und Unterstützern sowie Olympia-Botschafterinnen und -Botschaftern für ihr Engagement. Weitere Schwerpunkte waren der Kinderschutz, der Kampf gegen Antisemitismus im Sport, neue Förderstrukturen sowie wichtige Zukunftsprojekte wie das zentrale Familiensportfest 2026.

Bewerbung Berlins zu den Olympischen und Paralympischen Spielen

Im Dialog des Direktors, Friedhard Teuffel, und der Botschafterin Elena Semechin, zur möglichen Bewerbung der Hauptstadt für die Olympischen und Paralympischen Spiele wurden die Vorteile der Olympischen Bewegung für Berlin verdeutlicht. Darüber hinaus wurde ein detaillierter Zeitstrahl präsentiert, der den bisherigen Prozess sowie die nächsten Schritte der Entscheidungsfindung verdeutlichte. Besonderes Augenmerk lag auf der Bewertungsmatrix, anhand derer Berlin im Vergleich zu anderen Bewerbungen eingeordnet wird. Elena Semchin schilderte ihre Motivation und warb eindrucksvoll für die Chance der Stadt, Gastgeberin eines globalen Sportfestes zu werden. Zudem wies Friedhard Teuffel auf die weiterhin laufende Unterschriftensammlung hin, deren analog eingehende Listen eine Herausforderung für die Zwischenstands-Erhebung darstellen. Der Dialog verdeutlichte die breite, aber weiterhin notwendige Unterstützung der Berliner Sportbasis.

Einstimmige Entlastung des Präsidiums

Die Entlastung des Präsidiums erfolgte nach der Vorstellung der Jahresrechnung 2024 sowie dem Bericht der Prüferinnen und Prüfer, die alle relevanten Prüfbereiche transparent dargestellt hatten. Die Delegierten folgten geschlossen der Empfehlung der Rechnungsprüfung, sodass die Entlastung einstimmig erteilt wurde. Diese Entscheidung würdigt sowohl die solide Haushaltsführung als auch die vertrauensvolle Arbeitsweise des Präsidiums im vergangenen Jahr. Die Zustimmung ist zugleich ein wichtiges Signal für Stabilität und Kontinuität in der Verbandsführung. Damit wurde die Grundlage für die weitere strategische Ausrichtung des Landessportbundes gelegt, insbesondere im Hinblick auf künftige Herausforderungen im Berliner Sport.

Grußworte des Regierenden Bürgermeisters

Der Regierende Bürgermeister, Kai Wegner, würdigte in seinen Grußworten die enorme Bedeutung des Berliner Sports für Zusammenhalt, Teilhabe und Integration. Er hob die besondere Synergie zwischen Breiten- und Leistungssport hervor und dankte den rund 60.000 ehrenamtlich Engagierten, die das sportliche Leben in Berlin überhaupt erst ermöglichen. Zudem betonte er die Rolle des Sports als sozialen Ankerpunkt und verwies auf die wichtige Vernetzung von Kitas, Schulen und Vereinen. Mit Nachdruck sprach er sich für die Bewerbung zu den Olympischen und Paralympischen Spielen aus und sicherte die volle Unterstützung des Senats zu.

Resolution zum Sportstättensanierungsprogramm

Die Mitgliederversammlung verabschiedete einstimmig eine Resolution zum dringend notwendigen Sportstättensanierungsprogramm. In der Debatte wurde der enorme Sanierungsstau von 900 Millionen Euro bei Sportanlagen sowie 300 Millionen Euro bei den Berliner Bädern deutlich. Die Resolution fordert die Bereitstellung von mindestens 24 Millionen Euro jährlich, um den Stau schrittweise abzubauen und den Vereinen zeitgemäße Bedingungen zu bieten. Zugleich richtet sich der Appell klar an den Berliner Senat, die Mittel im Doppelhaushalt abzusichern und langfristig auszubauen. Die geschlossene Zustimmung zeigt den hohen Handlungsdruck und die Einheit des Sports in dieser zentralen Zukunftsfrage.

Vorstellung zum Safe Sport Code

Bei der Vorstellung des Themenfelds „Safe Sport“ wurde zunächst die gemeinsame Verständigung auf die Begrifflichkeit des „gewaltfreien Sports“ erläutert. Die Einführung des Safe Sport Codes im DOSB diente als Ausgangspunkt, um Verbände und Vereine stärker für Schutzkonzepte, Gewaltprävention und verbindliche Verhaltensregeln zu sensibilisieren. Besonders hervorgehoben wurden bereits bestehende Maßnahmen in Berlin, darunter das Kinderschutzsiegel von 51 Verbänden und 161 Vereinen sowie mehrere Tausend geschulte Personen. Der Safe Sport Code wurde als erster wichtiger Schritt bezeichnet, der langfristig auf Landes-, Fachverbands- und Vereinsebene vertieft und in verbindliche Strukturen überführt werden soll. Der Fokus liegt klar auf Prävention, Fairness und Verantwortungsbewusstsein.

Kommission zur Bestandserhebung

Die Mitgliederversammlung stimmte mehrheitlich der Einberufung einer Kommission zur Bestandserhebung zu. Dabei liegt der Fokus darauf, die bestehenden Erhebungs- und Datenstrukturen kritisch zu überprüfen und so die Grundlage für strategische Entscheidungen zu verbessern. Bereits geführte Verbands- und Vereinsentwicklungsgespräche zeigten, wie wichtig eine verlässliche Datengrundlage für Serviceleistungen, Analysen und Förderentscheidungen ist. Der vorgestellte Zeitstrahl umfasst vier Sitzungen innerhalb von zehn Monaten und mündet in einen Bericht für die Konferenz der Präsidentinnen und Präsidenten. Die Kommission soll Empfehlungen zur Modernisierung der Datenerhebung erarbeiten und damit langfristig Transparenz und Planbarkeit im Berliner Sport stärken.

Ehrenamts- und Personalentwicklung

Die Strategie zur Engagement- und Personalentwicklung rückte die wachsende Bedeutung von haupt- und ehrenamtlichen Kräften in den Mittelpunkt. Trotz zunehmender Mitgliederzahlen stagniert das Ehrenamt, was langfristig zu strukturellen Herausforderungen führt. Der LSB betont deshalb, dass Personal – insbesondere freiwilliges Engagement – die wichtigste Ressource im organisierten Sport ist. Vorgestellt wurde eine neue Veranstaltungsreihe, die auf Wissensvermittlung, Austausch, Coaching und klar definierten Aufgabenprofilen basiert. Darüber wurde darum gebeten, dass mehrsprachige Angebote, insbesondere in Englisch, den Zugang für Menschen mit Migrationshintergrund erleichtern sollen. Ziel ist die Gewinnung neuer Engagierter, ihre Qualifizierung und die nachhaltige Stärkung der Vereine durch professionelle Strukturen.

Fazit

Die Mitgliederversammlung zeigte, wie entschlossen und geschlossen der Landessportbund Berlin zentrale Herausforderungen angeht und wichtige Weichen für die kommenden Jahre stellt. Mit klaren Positionen zu Olympia, einer starken Resolution zur Sportstättensanierung sowie der intensiven Beschäftigung mit Safe Sport und Personalentwicklung wurden bedeutende Zukunftsprojekte aktiv vorangetrieben. Die breite Zustimmung zu allen wesentlichen Beschlüssen unterstreicht das Vertrauen in die Arbeit des Präsidiums und die gemeinsame Verantwortung für eine nachhaltige Entwicklung des Berliner Sports. Insgesamt bot die Versammlung ein starkes Signal für Zusammenhalt, Professionalität und strategische Weiterentwicklung im gesamten Berliner Vereinssport.

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